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Physiotherapie bei Rückenbeschwerden

Laut einer Erhebung von Statistik Austria im Jahr 2014 leidet jede/r vierte ÖsterreicherIn an chronischen Kreuzschmerzen – dazu zählen u.a. Bandscheibenvorfälle, Wirbelsäulenabnützungen, Gleitwirbel und größtenteils unspezifische Rückenschmerzen. Ein Vergleich: „nur“ jede/r fünfte ÖsterreicherIn hat Bluthochdruck. Der Kreuzschmerz ist also die am häufigsten auftretende Volkskrankheit. Doch wie kann man diese Beschwerden an der Wirbelsäule vermeiden, lindern oder komplett rehabilitieren?

Bewegung (Ausdauertraining und Muskelkräftigung)
Einer der wichtigsten Einflussfaktoren ist Bewegung. Studien belegen, dass körperliche Aktivität laut WHO Empfehlung (mindestens 150 Minuten Sport, Fitness oder körperliche Aktivität in der Freizeit) einen positiven Einfluss auf Rückenprobleme haben. Noch dazu kommt, dass sich Bandscheiben physiologisch betrachtet nur durch Druck und Entlastung ernähren können, was bedeutet, dass ohne Bewegung keine ausreichende Ernährung dieser Struktur gegeben ist. Dies erfordert einerseits Ausdauertraining und andererseits gezieltes Muskeltraining. Beim Ausdauertraining sind verschiedene Sportarten mit genauer Technikausführung (Nordic Walking, Gehen, Schwimmen, Radfahren,…) geeignet. In Bezug auf das Muskeltraining liegt der Fokus anfangs vor allem im Bereich der lokalen (tiefliegenden) Muskulatur und nicht in der globalen (oberflächlichen) Muskulatur. Dies ist ein Prozess und sollte individuell auf die Person abgestimmt werden.

Arbeitsplatzanalyse/ -optimierung
Wenn man die wöchentliche Durchschnittsarbeitszeit am Arbeitsplatz aller ÖsterreicherInnen im Jahr 2015 betrachtet, so liegt diese bei 36,7h (Quelle: Statistik Austria). Dabei kann man ganz klar die Notwendigkeit einer optimalen Arbeitplatzgestaltung erkennen. Hierbei ist am Beginn eine genaue Analyse der Arbeitshaltung sowie des Arbeitsplatzes wichtig. Häufig stellt man in dieser Problemerfassung Fehl-/Schonhaltungen sowie eine unausreichende Ergonomie fest. Aus dieser Erstanalyse wird im Anschluss – abgestimmt auf die festgestellten Auffälligkeiten – ein Ergonomietraining sowie eine Arbeitsplatzgestaltung durchgeführt, um im Arbeitsfeld eine Optimierung für den Bewegungsapparat hervorzurufen.

Fasziendistorsionsmodell nach Typaldos
Sind schon Probleme im Bereich der Wirbelsäule vorhanden, ist eine genaue Befundung der Muskulatur- und Faszienbeschaffenheit wichtig. Denn durch Fehlhaltungen und -belastungen aufgrund der Ursache sowie Schmerzsymptomatik wird das Gewebe in sich minderdurchblutet bzw. minderversorgt. Daraus können sich Verwringungen, Verdrehungen, Verfaltungen und Verklebungen bilden. Bei dieser Therapiemaßnahme ist der/die PatientIn selbst Experte über den eigenen Körper. Denn abgestimmt auf seine/ ihre genaue Körpersprache wendet der/die TherapeutIn gezielte Griffe an, um die vorhandenen Distorsionen zu lösen.

Manuelle Therapie
Die manuelle Therapie ist eine passive Behandlungsmaßnahmen, bei der durch bestimmte Mobilisationtechniken eine Verbesserung der segmentalen Beweglichkeit in einzelnen Gelenken sowie eine Schmerzlinderung hervorgerufen wird. Dies ist häufig vor allem am Beginn einer Therapieserie von hoher Notwendigkeit, um eine optimale Voraussetzung für die aktive Therapie im Anschluss zu gewährleisten.

Kompetente Hilfe
Wichtig bei Wirbelsäulenproblematiken ist – wie oben schon erwähnt – eine individuell abgestimmte Therapie von einer/einem Physiotherapeut/In. Diese/r darf die oben angeführten Maßnahmen durchführen und kennt die genaue Anatomie der Wirbelsäule sowie die Pathophysiologie von Wirbelsäulenerkrankungen.

„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“
(Arthur Schopenhauer)

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